Das junge Mädchen war kerngesund.
Gut gebaut, ein wenig rund.
Sie liebte alles, was gut schmeckte.
War dankbar über neue Gerichte, die sie entdeckte.
Sie hatte stets Freude am Essen bei Tisch.
Doch eines Tages passierte etwas Seltsames.
Ja eines Tages, ohne Grund,
war das Mädchen nicht mehr gesund.
Sie hatte keinen Hunger mehr
und aß den Teller selten leer.
Das zog sich ein paar Wochen so,
bis das Mädchen Gewicht verlor.
Dünn und mager war sie nun,
die Wangenknochen stachen hervor.
Ja, selbst ihr Becken erkannte man gut,
dünn die Beine, ungesund.
Die Arme dürr, die Haut ganz trocken.
Der Blick wurde traurig, man machte sich Sorgen.
Der Kühlschrank war voll mit Leckereien,
die das Mädchen einst stopfte in sich hinein.
Doch seit Monaten schon kein Appetit,
die Mutter verwirrt "Das es sowas gibt?!"
Doch sie blieb stur am Tische sitzen.
Wollte nicht mal ihre Suppe essen.
„Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine Suppe nicht! Nein, diese Scheisse esse ich nicht!“
Wenn sie mal mehr zu sich nahm,
begann er wieder, der Magerwahn.
Die Kalorien wurden akribisch gezählt.
Über der Kloschüssel gequält.
Zum Frühstück ein Wasser und höchstens ein Brot.
Das brachte ihr wohl schließlich den Tod.
Was hat das Mädchen da getan?
Sie wurde überwältigt vom Magerwahn.
Und der Grund dafür, dass alles so passiert,
der hat wohl noch nie in ein Schaufenster gestiert.
Wenn ich sehe, dass Schaufensterpuppen ihre Rippen zeigen, weiß ich, dass irgendwo Mädchen weinen.
Denn das ist ja bekanntlich die neue Norm,
zwinge deinen Körper in eine hagere Form.
Bloß keine Kurven und keine Farbe, sonst könnte es Verachtung hageln.
Und sexy ist das sowieso nicht! Um Himmels willen, bloß kein Gewicht!
Männer wollen ja schlanke Frauen, dass sich manche überhaupt noch zu essen trauen.
Ja meine Lieben, so schnell kann es gehen.
Und glaubt nicht, dass nicht zu verstehen.
Einmal im Kopf, hat es sich manifestiert.
Gegen Genuss wird feierlich protestiert.
In Kalorien zu zählen, zu viel Zeit investiert.
Die schlanke Linie ist der Schlüssel und die inneren Werte landen in der Schüssel.